Artgerechte Meerschweinchen-Haltung
Zu einer artgerechten Meerschweinchenhaltung gehört mehr als Füttern und Säubern.
Wenn Sie diese Tipps befolgen, wird es Ihrem Meerschweinchen an nichts mangeln.
Zur artgerechten Meerschweinchenhaltung gehören allerhand Dinge. Wenn Sie folgende Punkte beachten, werden Sie stets ein glückliches, kleines Meerschweinchen haben.-w-
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Käfigbau:
Meerschweinchen haben sehr muskulöse Beine und daher ist es unbedingt ratsam, sie in einem handelsüblichen “Hasenkäfig” mit einer Lauffläche von mindestens 100 x 40 cm zu halten. Sie brauchen Auslauf, auch Freigänge im Zimmer gehören zum Programm, damit ihr Bewegungstrieb gestillt wird. Sonst sitzen sie trübsinnig in der Ecke und setzen Speck an. Die gute Nachricht für die Bodenpflege nach dem Freigang: Meerschweinchen lernen, an einer bestimmten Stelle zu “machen”, wenn man etwas Streu mit ihrem Eigengeruch auslegt.
Krankheiten:
Die sensiblen Nager ertragen es klaglos, wenn ihnen einmal nicht wohl zumute sein sollte. Viele Krankheiten werden daher schlecht erkannt. Also muss Vorsorge getroffen werden. Meerschweinchen sind empfindlich gegen Zugluft, pralle Sonne, verdorbenes Essen, manche vertragen saures Obst wie Äpfel nicht, da ihr Harn ohnehin sehr säuerlich ist. Vor allem sind Meerschweinchen keine Schweine, die Küchenabfälle verwerten. Frisches grünes Futter ist angesagt, auch Zweige, Heu und Wasser zur ständigen Verfügung. Bei Futtermischungen aus dem Handel kann sich der Pfleger knauserig zeigen. Das Idealgewicht von 900 bis 1400 Gramm wird ohnehin nicht leicht zu halten sein. Gerade allzu mollige Meerschweinchen aber sind anfällig für Krankheiten.
Vertrauensbildung:
Für ihr Leben gern jagen sich Meerschweinchen in der Morgendämmerung durch den Käfig. Eine Einzelhaltung ist nicht ratsam, kein Mensch kann einen Sozialpartner wie ein echtes Meerschweinchen darstellen. Wird ein Tier einzeln gehalten, wird sein Kontakt zu Menschen von eher wenig Vertrauen geprägt sein, da es den ganzen Tag im Käfig sitzt und in Alarmbereitschaft ist, ob sich jemand nähert. Was Meerschweinchen sehr verstört, sind Töne im
Hochfrequenzbereich und grelles Licht. Bei beiden Phänomenen verkriechen sie sich, können sich aber nicht wirklich helfen und geraten in Stress. Sehr unzuträglich sind dem Vertrauen zwischen Mensch und Tier auch Spielchen mit dem Futter der Meerschweinchen. Wer sie erst in ein Büschel Möhrenkraut beißen lässt und dies ihnen dann vor der Nase wegzieht, wird ansteigendes Abwehrverhalten erfahren.
Zur Vertrauensbildung gut geeignet ist eine bewährte Eigenart der Menschen, die sich über Jahrmillionen erhalten hat: der “Kraulinstinkt”. Dabei gilt: Beim Einfangen niemals mit hastigen Bewegungen agieren, das Meerschweinchen wendet zur Verteidigung von Leib und Leben fast immer die Taktik “Wegrennen” an. Wenn es aber erst einmal zutraulich geworden ist, dann findet jeder bald heraus, wo seine kleinen Kumpel ganz besonders kitzlig sind oder am liebsten gekrault werden. Erste Schritte auf dem Weg dahin lassen sich mit frischem Obst erleichtern.
Respekt:
Sind sie auch noch so niedlich, muss immer Respekt vor den Meerschweinchen vorhanden sein. Gerade weil die Signale der Meerschweinchen nicht aus einem unmissverständlichen, lauten Gebell bestehen sondern aus leisen Tönen.
Kinder im Vorschulalter können ein Meerschweinchen daher nicht artgerecht versorgen. Vorsicht ist auch geboten beim Ausflug ins sommerliche Freigehege. Ein Meerschweinchen, einmal ausgerissen, kommt nicht von alleine zurück, sondern flüchtet in Richtung einer beliebigen dunklen Ecke oder in hohes Gras. Ohne schützenden Käfig wird es aber leicht zur Beute von Hunden, Vögeln und Katzen. Gegen diese Tiere hat es keine Chance.